Unternehmen auf der ganzen Welt überdenken die Art und Weise, wie wir arbeiten. Die Pandemie hat althergebrachte Abläufe auf den Kopf gestellt und uns alle in ein weltweites Homeoffice-Experiment verwickelt. Mit den Ergebnissen rechnete niemand. Zahlreiche Mitarbeiter gaben an, dass sie bei der Arbeit im Homeoffice glücklicher und produktiver sind und dass sie auch im Büro nicht zum alten Ablauf zurückkehren wollen.
Viele Unternehmen setzen auf eine Mischung aus Homeoffice und der Arbeit im Büro. Dieses Modell ist als der hybride Arbeitsplatz bekannt. Ein hybrider Arbeitsplatz bedeutet, dass ein Unternehmen seinen Mitarbeitern erlaubt, entweder im Homeoffice oder im Büro zu arbeiten. In der Regel haben die Mitarbeiter hier die Wahl, in einem zentralen Büro oder von zu Hause aus zu arbeiten bzw. immer wieder zu wechseln.
Ein hybrider Arbeitsplatz bietet oft auch einige der räumlichen Eigenschaften eines flexiblen Büroraums. Am hybriden Arbeitsplatz können die Mitarbeiter selbst entscheiden, welcher Bürobereich am besten zur aktuellen Aufgabe passt, ob sie sich an einem ruhigen Ort auf eine Aufgabe konzentrieren oder sich mit Kollegen bei einem Kaffee austauschen möchten.
Noch wichtiger ist jedoch, dass der hybride Arbeitsplatz Mitarbeitern freie Wahl lässt, immer dort zu arbeiten, wo sie am meisten erreichen. Aber wie hat sich dieser Trend entwickelt und wie sehen die Vor- und Nachteile aus?
Der Trend des hybriden Arbeitsplatzmodells
Im Oktober 2020 gab Reddit eine große Veränderung in der Arbeitsweise des Unternehmens bekannt. Mehrere Monate nach Beginn der Corona-Pandemie, als die meisten Mitarbeiter des Social-Media-Riesen gezwungenermaßen im Homeoffice waren, entschied Reddit, permanent zu einem hybriden Arbeitsplatzmodell zu wechseln. Die Mitarbeiter des Unternehmens genießen jetzt die Flexibilität, da zu arbeiten, wo sie wollen – ob im Büro, von zu Hause aus oder einer Mischung aus beidem.
Reddit war nicht das erste namhafte Unternehmen, das auf ein Hybridmodell umstieg. Zu Beginn des Jahres nahm Twitter als eine der ersten großen Tech-Firmen die Arbeit im Homeoffice in die Unternehmenswerte auf. Im Rahmen dessen wurde die Möglichkeit, von zu Hause oder aus der Ferne zu arbeiten, auf unbestimmte Zeit verlängert. Ins Büro können die Mitarbeiter aber so oft kommen, wie sie möchten. Kurz darauf folgte die Kryptowährungs-Handelsplattform Coinbase mit einem „Remote-first“-Arbeitsplatzmodell. Das Ziel ist, auch ohne zentrales Büro voll funktionsfähig zu bleiben.
Was als Massenexperiment für alternative Arbeitsformen begann, entwickelt sich nun zu etwas Dauerhafterem. Microsoft bietet seinen Mitarbeitern jetzt die Möglichkeit, mindestens die Hälfte der Arbeitszeit im Homeoffice zu arbeiten. Salesforce hat den „Werktag von 9 bis 17 Uhr für tot erklärt“. Facebook plant, der Hälfte seiner Mitarbeiter zu erlauben, dauerhaft im Homeoffice zu arbeiten. Shopify, PayPal, Zillow und Viacom führen alle flexibles Arbeiten in ihre Arbeitsplatzkultur ein.
Diese Liste könnten wir endlos weiterführen. Und obwohl jedes Unternehmen seine eigenen Gründe für die Umstellung auf die neue Arbeitsweise hat, sind sich in einem Punkt alle einig: Der hybride Arbeitsplatz stellt das Mitarbeitererlebnis in den Vordergrund. Kurzfristig sorgt das hybride Arbeiten für die dringend gebotene Sicherheit, bis die Pandemie abklingt und die Unternehmen wieder öffnen. Langfristig bietet der hybride Arbeitsplatz jedoch Flexibilität für alle, die sich das wünschen. Es spricht eine neue Generation von Arbeitnehmern an, die dies einfordern. Der hybride Arbeitsplatz steigert die Zufriedenheit der Mitarbeiter und senkt die Kosten. Diese Veränderung liegt nicht in weiter Ferne – sie ist bereits im Gange.
Das bedeutet nicht, dass das Büro seinen gesamten Stellenwert verliert. Das neue, hybride Büro ist jetzt nützlicher und notwendiger als je zuvor und dient dem Unternehmen nun als Ort der Zusammenarbeit, des Lernens und der Geselligkeit. Als Dropbox 2020 den „virtual first“-Arbeitsplatz einführte, wandelte das Unternehmen seine bestehenden Büros in sogenannte Dropbox Studios um – Coworking Spaces, die auf Zusammenarbeit und Gemeinschaftsbildung ausgelegt sind. In Städten, in denen das Unternehmen nicht bereits über Büroräume verfügte, bietet Dropbox das hybride Arbeitsplatzmodell über flexible Arbeitsbereiche an.
Hybrides Arbeiten verändert nicht nur, wo und wann wir arbeiten – auch die räumliche Aufteilung des Büros muss neue Anforderungen erfüllen. Mitarbeiter wünschen sich flexible Arbeitsräume, die ihren Bedürfnissen gerecht werden. Sie wollen weniger steife Umgebungen und sie möchten in dem Bereich des Büros arbeiten, der am besten für die aktuelle Aufgabe geeignet ist. Außerdem wünschen sie sich, von überall auf der Welt aus effektiv arbeiten zu können.
Vorteile des hybriden Arbeitsplatzmodells
Gesteigerte Produktivität
In der Vergangenheit standen Manager der Hybridarbeit sehr skeptisch gegenüber und befürchteten, dass Mitarbeiter mit mehr Flexibilität einfach weniger Arbeit leisten würden. Diese Angst hat sich aber als unbegründet erwiesen. Tatsächlich scheint sogar das Gegenteil der Fall zu sein. In einer Studie von Microsoft über die Auswirkungen der Pandemie auf die Leistung von Unternehmen in ganz Europa gaben 82 Prozent der Führungskräfte an, dass ihre Unternehmen mindestens so produktiv seien wie vor der Pandemie.
Das ist logisch. An einem hybriden Arbeitsplatz können flexible Mitarbeiter ihre Zeit besser nutzen. Sie können selbst entscheiden, wann sie pendeln möchten und Stoßzeiten vermeiden. Sie können sich voll und ganz auf ihre Aufgaben konzentrieren, ohne die Geräusche und Unterbrechungen einer traditionellen Büroumgebung. Sie können dann arbeiten, wenn sie sich am produktivsten fühlen, sei es mitten in der Nacht oder früh am Morgen. Glücklichere, besser ausgeruhte und weniger gestresste Mitarbeiter leisten bessere Arbeit.
Mitarbeiterzufriedenheit
Die Freiheit zu arbeiten, wann und wo sie wollen, hat einen starken positiven Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit. In einer SurveyMonkey-Umfrage im Jahr 2020 gaben Mitarbeiter im Homeoffice an, glücklicher zu sein als ihre Kollegen, die weiterhin im Büro arbeiten. Dafür gibt es viele Gründe – von den psychologischen Vorteilen der vollen Kontrolle über den Tagesablauf bis hin zur Freude, mit einem Hund an ihrer Seite arbeiten zu können. Die Möglichkeit, sich leger zu kleiden, mehr zu kochen und Zeit mit den Lieben zu verbringen, trägt zu diesem Stimmungsaufschwung bei.
Doch für viele kann die Arbeit von zu Hause aus auch isolierend oder mit Ablenkung verbunden sein. Ein hybrider Arbeitsplatz mildert viele der Nachteile der reinen Fernarbeit ab, indem er einen professionellen Raum außerhalb des Hauses schafft, in dem Mitarbeiter zusammenarbeiten und sich mit Kollegen austauschen können.
Geringere Kosten
In einem hybriden Büro sind Reihen von zugewiesenen Schreibtischen überflüssig. Stattdessen gehört zu einem erfolgreichen Hybridbüro eine Mischung aus vielseitigen Räumlichkeiten, die darauf ausgelegt sind, Mitarbeiter bei verschiedenen Aufgaben zu unterstützen, wie z. B. Stehschreibtische für die Arbeit an den eigenen Laptops, entspannte Lounges für E-Mails, schallgedämpfte Kabinen für Telefonkonferenzen und Kaffeebereiche für zwanglose Teamgespräche.
Sobald ein Unternehmen weiß, wie viele Mitarbeiter zu einer bestimmten Zeit im Büro sein werden, können Arbeitgeber neue Kapazitätsstufen planen, um die Kosten für Miete, Bürobedarf und andere Geschäftsausgaben zu senken.
Sicherheit während der Pandemie
Selbst wenn die Impfungen Wirkung zeigen und wir die Pandemien hinter uns lassen, warnen Gesundheitsexperten, dass soziale Distanzmaßnahmen einige Zeit lang bestehen bleiben werden. Bis dahin wird die Art und Weise, wie wir in unseren Städten arbeiten und uns fortbewegen, weiterhin vom Risiko des Virus geprägt sein.
Ein hybrider Arbeitsplatz trägt zur Sicherheit der Mitarbeiter während der Pandemie bei, indem er die Anzahl der Personen, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt im Büro aufhalten, reduziert, ausreichend Abstand schafft und so die physische Distanz erleichtert. Flexible Mitarbeiter können außerhalb der Stoßzeiten pendeln oder im Homeoffice arbeiten, wenn sie oder ein Familienmitglied einer Risikogruppe angehören.
Nachteile des hybriden Arbeitsplatzmodells
Burnout-Gefahr
Wenn man nicht aufpasst, kann sich beim hybriden Arbeitsplatzmodell eine Workaholic-Kultur einschleichen. Remote-Mitarbeiter arbeiten eventuell länger und machen weniger Pausen als ihre Kollegen im Büro. Oft besteht die Sorge, dass sie aufgrund ihrer Abwesenheit als faul angesehen werden, was zu über Überkompensierung durch lange Arbeitstage und ständige Erreichbarkeit führt.
Nimmt sich ein flexibler Mitarbeiter z. B. am Nachmittag Zeit um zu trainieren oder mit den Kindern zu spielen, kann dies Schuldgefühle mit sich bringen, die wiederum zu mehr Arbeit, mehr Stress und letztendlich zum Burnout führen. Es ist die Aufgabe der Manager, eine Firmenkultur zu pflegen, bei der es weniger um die Präsenz auf Slack und mehr um die Arbeit an sich geht.
Erhöhte Abhängigkeit von Technik
Die Entkopplung eines Unternehmens von seinen Räumlichkeiten ist eine große und komplizierte Aufgabe, aber ein hybrider Arbeitsplatz muss standortunabhängig funktionieren können. Dieselben cloud-basierten Produktivitätslösungen, die die Arbeit im Homeoffice ermöglichen, wie Google Workspace und Microsoft 365, ermöglichen auch einen hybriden Arbeitsplatz, bei dem es möglich ist, von überall auf der Welt aus zu arbeiten.
Das bedeutet, dass jedem Mitarbeiter die für die Arbeit erforderliche Hardware und Ressourcen zur Verfügung gestellt werden müssen – zum Beispiel Laptops und Smartphones. Die IT-Abteilung eines hybriden Arbeitsplatzes muss in der Lage sein, eine ganze Reihe verschiedener persönlicher Geräte zu verwalten, die sich von immer wieder neuen Standorten aus verbinden, um nicht nur gleiche Bedingungen für alle Mitarbeiter zu gewährleisten, sondern auch die Daten des Unternehmens sicher zu halten.
Neugestaltung des Bürolayouts
Zum Abschluss des Übergangs zu einem hybriden Arbeitsplatz müssen Arbeitgeber in die Umgestaltung ihrer bestehenden Büroräume investieren, um den Anforderungen flexibler Mitarbeiter gerecht zu werden. Dazu gehört die Bereitstellung verschiedener Bereiche, in denen Mitarbeitern optimal arbeiten können, wie z. B. Gemeinschaftsbereiche für Breakout Sessions, Ruhezonen für konzentrierte Arbeit und flexible Konferenzräume, die schnell für die jeweilige Aktivität umfunktioniert werden können.
Ein hybrides Büro erfordert neue Funktionen, einschließlich Steckdosen an den Plätzen zum Aufladen, Konferenzbildschirme, um sich problemlos mit Remote-Kollegen zu verbinden, und starkes WLAN an jedem potenziellen Arbeitsort. Für Unternehmen in älteren Gebäuden kann eine solche Umgestaltung schwierig werden.
Team-Building auf Distanz
An einem hybriden Arbeitsplatz gestaltet sich der Aufbau und die Pflege von Beziehungen manchmal schwierig. Arbeitet man nicht im selben Raum, kann man nicht einfach mal kurz am Schreibtisch vorbeikommen oder den Kollegen ein lustiges YouTube-Hundevideo am Kopierer zeigen.
Diese Lücke im Mitarbeitererlebnis ist noch deutlicher zu spüren, wenn manche Mitarbeiter weiterhin im Büro arbeiten. So kommt es zur gefühlten Gruppenbildung, wodurch sich Remote-Mitarbeiter schnell ausgegrenzt und einsam fühlen. Ein guter Manager kann dies abmildern, indem er die Teambuilding-Aktivitäten des Unternehmens so anpasst, dass sie alle Mitarbeiter einbeziehen, und indem er regelmäßige Veranstaltungen organisiert, die unabhängig von der geografischen Lage für alle zugänglich sind.
Wie WeWork deinen hybriden Mitarbeitern helfen kann
WeWork kann Unternehmen dabei helfen, den Wechsel zu einem hybriden Arbeitsplatz so einfach wie möglich zu gestalten. Ob du ein flexibles Büro brauchst, das die neuen Anforderungen deines Unternehmens erfüllt, oder einen Raum, an dem sich deine externen Mitarbeiter treffen und austauschen können: bei unseren ansprechend gestalteten und flexiblen Arbeitsbereichen ist sicher das Richtige dabei. Die Coworking Spaces von WeWork ermöglichen es Mitarbeitern, optimale Arbeit zu leisten – von überall aus.
WeWork All Access ist eine monatliche Mitgliedschaft, mit der deine Mitarbeiter an Hunderten von WeWork-Standorten auf der ganzen Welt arbeiten können. Noch flexibler ist WeWork On Demand, das dir Zugang zu Arbeitsbereichen und Konferenzräumen an Hunderten von Standorten für 29$/Tag bietet, damit du immer den Platz, die Community und Einrichtungen hast, um produktiv zu bleiben.
Die Pandemie hat uns eine Menge über unsere Arbeitsweise gelehrt. Sie hat gezeigt, dass unsere gewohnten Routinen nicht in Stein gemeißelt sind und dass alternative Arbeitsweisen nicht nur praktikabel sind, sondern einen nachhaltigen Einfluss auf unsere Zufriedenheit, unsere Produktivität und unser Wohlbefinden haben können. Die Zukunft der Arbeit ist flexibel, und immer mehr Unternehmen wenden sich dem Hybridmodell zu, um ihren Mitarbeiter die Flexibilität zu ermöglichen, die sie brauchen.
Steve Hogarty ist Schriftsteller und Journalist und lebt in London. Er ist Reiseredakteur der Zeitung City AM und stellvertretender Chefredakteur des City AM Magazine, wo er sich schwerpunktmäßig mit den Themen Technologie, Reisen und Unterhaltung befasst.
Auf der Suche nach einem neuen Büro?
