Für eine Wegbereiterin des Food Upcycling ist Flexibilität unerlässlich

Renewal Mill expandiert landesweit – und Mitgründerin Caroline Cotto findet bei WeWork immer einen ruhigen Arbeitsort

Caroline Cotto, Mitgründerin und COO von Renewal Mill, am Standort WeWork 2201 Broadway in Oakland, Kalifornien. Fotos und Video von Twenty Twenty Studios.

Unsere Arbeitsweise hat sich grundlegend verändert. Den Menschen geht es nicht mehr nur um eine Work-Life-Balance. Sie möchten selbst entscheiden können, wann, wo und wie sie arbeiten. Sie möchten ihre Arbeitszeiten selbst festlegen, Tätigkeiten verrichten, die sie für sinnvoll halten, und in einem Umfeld arbeiten, das ihren individuellen Bedürfnissen entspricht. Die Zeiten der Nine-to-Five-Präsenz sind vorbei. In All the Ways You Work berichten WeWork-Mitglieder, wie sie ihren beruflichen Alltag neu gestalten und in dieser neuen Arbeitswelt erfolgreich sind.

Caroline Cottos Leidenschaft für die Lebensmittelbranche zeigte sich sehr früh. Als Kind wuchs sie auf Cape Cod in Massachusetts auf und half im Eisladen ihrer Eltern, dem „Sweet Caroline’s“ mit. 

Während des Studiums befasste sie sich mit den Schnittstellen zwischen Nahrungsketten und Ernährung und war in der Initiative „Let’s Move“ tätig, die von der ehemaligen First Lady Michelle Obama ins Leben gerufen war, um Adipositas bei Kindern entgegenzuwirken. Nach dem Abschluss ging Cotto für ein Studium der internationalen Entwicklungszusammenarbeit aus Ernährungssicht ins Ausland. Sie begann, den Zusammenhang zwischen Lebensmittelverschwendung und Klimawandel zu untersuchen. Nachdem sie auf einer Permakulturfarm in Italien gearbeitet hatte, nahm sie an einer Konferenz teil, die von ReFed veranstaltet wurde, einer nationalen gemeinnützigen Organisation, die sich für die Beendigung von Lebensmittelverlusten und Verschwendung einsetzt. 

„Ich begann, mich mit dem Thema Lebensmittelverschwendung und deren globalen Umweltauswirkungen zu befassen“, sagt Cotto. Dieses Interesse führte sie 2018 zu Farm to Fork, einem Accelerator für Lebensmittel und Technologie in Minnesota. Dort lernte sie Claire Schlemme kennen, und die beiden entdeckten schnell eine gemeinsame Leidenschaft für die Beseitigung von Lebensmittelverschwendung. Gemeinsam gründeten sie die Firma Renewal Mill, die Lebensmittelnebenprodukte als neue Zutaten nutzt, um den Klimawandel und das Wegwerfen von Lebensmitteln zu bekämpfen. 

Eine Auswahl der Produkte von Renewal Mill.

Schlemme, CEO von Renewal Mill, ist eine ehemalige Saftbar-Betreiberin, die selbst erlebt hat, wie viel Obst- und Gemüsereste täglich verschwendet wurden. In der globalen Summe macht diese Art von Abfall 8–10 % der Treibhausgasemissionen aus.

Um sowohl Verschwendung als auch den Klimawandel zu bekämpfen, entwickelte Schlemme ein Verfahren, um diese Reste zu verarbeiten und in Produkte wie glutenfreies Backmehl, proteinreiches Hafermilchmehl und Backmischungen für köstliche Brownies und Kekse zu verwandeln. 2016 entstand aus diesen Experimenten ihre Firma Renewal Mill. 2018 überredete sie Cotto kurz nach ihrem Kennenlernen, in die Firma einzusteigen und bei der ersten Finanzierungsrunde mitzuhelfen. 

Für Cotto war Renewal Mill die ideale Kombination, ihre lebenslange Leidenschaft für Lebensmittel und Ernährung mit ihrem technologischen Hintergrund in Einklang zu bringen. „[Ich hatte gesehen,] wie das System die Leute in puncto Ernährung im Stich gelassen hat und wie die Lebensmittelproduktion als Ganzes den Klimawandel Umweltauswirkungen befeuert“, sagt sie.

Innovationen für weniger Lebensmittelverschwendung

Seitdem leisten Cotto und Schlemme Pionierarbeit bei der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung an einer Reihe von Fronten. Zu der ersten gehört die Beschaffung und Produktion von abgepackten Zutaten und Mischungen mit upgecycelten Lebensmitteln. Dieser Prozess ist relativ komplex, denn die infrage kommenden Nebenprodukte müssen die Standards von Renewal Mill bezüglich des Nährwerts und ethischer Lieferketten erfüllen. 

„Es gibt so viele Nebenprodukte, die für das Upcycling geeignet wären, aber aus ernährungswissenschaftlicher Sicht nicht ganz so vorteilhaft sind“, erklärt Cotto.

Renewal Mill beliefert auch andere Unternehmen mit Zutaten. Die getreidefreien Mehle der Firma werden derzeit beispielsweise in verpackten Lebensmitteln wie Tia Lupita Hot Sauce, Pulp Pantry Veggie-Chips, Square Babynahrung und Salt & Straw Eiscreme verwendet. Renewal Mill vermarktet auch Kekse und sortenreine Gewürze in Kooperation mit einer anderen Marke.  

Es sind vor allem die Flexibilität und der zuverlässige Service in allen Städten, die für mich bei WeWork [nach wie vor] ausschlaggebend sind.

Caroline Cotto, Mitgründerin und COO von Renewal Mill

Neben dem Vertrieb und den Partnerschaften ist die öffentliche Aufklärung über Lebensmittelabfälle und upgecycelte Lebensmittel ein wesentlicher Bestandteil von Cottos Arbeit. Sie und Schlemme halten regelmäßig Vorträge an Schulen und bei lokalen Organisationen. Sie waren auch an der Gründung der Upcycled Food Association (UFA) beteiligt, die das Ziel hat, die gesamte Lebensmittelproduktion zu verändern, um Verschwendung zu vermeiden. UFA startete 2019 mit rund acht Mitgliedern und ist seitdem auf fast 200 angewachsen. 

Im Juni 2021 startete der Verband ein Zertifizierungsprogramm für upgecycelte Lebensmittel, und Renewal Mill war eine der ersten Firmen, die zertifiziert wurden. Laut Cotto ist davon auszugehen, dass UFA-zertifizierte Marken allein in diesem Jahr Lebensmittel im Gesamtwert von rund 920 Mio. Euro vor der Abfalltonne retten. Für sie ist es diese gemeinsame Anstrengung der Antrieb, die Mission von Renewal Mill fortzusetzen. 

Raum für Wachstum dank WeWork

Bei der gesamten Reise von Cotto und Schlemme stand WeWork als Partner zur Seite, der eine agile Skalierung ermöglichte. Ihre erste WeWork-Erfahrung machte sie 2020 mit WeWork Food Labs, einem Accelerator für Verbrauchsgüter. 2021 begann Cotto, WeWork On Demand zu nutzen, um von einem zuverlässigen Arbeitsplatz in ihrer Heimatstadt Oakland, Kalifornien, aus sowie auf Reisen arbeiten zu können. 

„Bei jedem WeWork weiß ich, dass es zuverlässiges WLAN, ruhige Orte zum Reden, Getränke und Sicherheitsprotokolle gibt“, sagt Cotto. „Während der Pandemie waren das wichtige Aspekte für mich, als die meisten Coffeeshops für Gäste geschlossen waren, und auch jetzt noch, obwohl die Pandemie abebbt. Das ist in einem Coffeeshop schwieriger, wo man nicht weiß, ob man eine Steckdose für den Laptop findet und wo es jede Menge Hintergrundgeräusche gibt.“

Durch die Expansion von Renewal Mill trifft sich Cotto häufig mit Partnern und Anbietern von Konsumgütern, die die Produkte des Unternehmens in New York, Los Angeles und anderen Städten anbieten. Ab Juni wird die Marke national in Bioläden in den USA vertrieben. Der Zugang zu WeWork, wo auch immer Cotto hinreist, war der Schlüssel zum Wachstum des Unternehmens.

„Es sind vor allem die Flexibilität und der zuverlässige Service in allen Städten, die für mich bei WeWork [nach wie vor] ausschlaggebend sind“, sagt sie. Außerdem, so Cotto, profitiere sie sehr von der Community, die aus Food Labs hervorgegangen ist und mittlerweile online fortgesetzt wird. 

„Es ist eine Sache, einzelne Menschen von einer Sache zu überzeugen“, sagt sie. „Aber es hat noch mal eine ganz andere Dimension, eine Bewegung aufzubauen, die tatsächlich Wirkung zeigt.“ Nach eigenen Angaben hilft das Unternehmen, jedes Jahr rund 450 Tausend kg CO2-Emissionen aus Lebensmittelabfällen zu verhindern. 

„Das ist unser Ziel hier bei Renewal Mill: Wie unterstützen wir den Aufbau der Bewegung für upgecycelte Lebensmittel, um die Lebensmittelproduktion neu zu denken und diese Dinge zu priorisieren?“, fragt Cotto. „Wir alle lieben köstliche süße Sachen. Und wenn man sowieso [einen Keks] essen möchte, kann man auch eine Variante essen, die besser für einen ist. Und das sind ein paar Schritte in die richtige Richtung.“

Anna Dimond ist Autorin, Redakteurin und Content-Produzentin mit Sitz in Los Angeles und Cape Cod, MA. Sie deckt unter anderem die Bereiche Outdoor, Kultur, Wirtschaft und Politik für The Washington Post, ESPN und Red Bull ab.

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