Räume sind kraftvolle Werkzeuge, um das Engagement zu fördern, innovatives Denken anzuregen und die Produktivität anzukurbeln. Aber wie genau sieht der optimale Raum aus? In The Science of Space erörtern wir, wie die Wissenschaft der bewussten Gestaltung eine Arbeitsumgebung in ein ganzheitliches Erlebnis verwandeln kann.
Wir alle kennen das Gefühl, einen Arbeitsbereich zu betreten, in dem die perfekte Stimmung herrscht. Du fühlst dich zuversichtlich und zufrieden. Die Menschen um dich herum interagieren miteinander und sehen entspannt aus. Womöglich spielt Musik im Hintergrund und der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee liegt in der Luft. Es herrscht eine Atmosphäre, die sich nur schwer in Worte fassen lässt.
Wäre es nicht toll zu wissen, wie du Arbeitsbereiche schaffen kannst, in denen deine Teams sich immer produktiv, motiviert und energiegeladen fühlen? Das Ganze ist mehr als bloße Theorie. Bei WeWork verfolgen wir einen forschungsbasierten Ansatz, um die besten Bedingungen für eine erstklassige Arbeitsplatzenergie zu schaffen, damit sich deine Mitarbeiter unbeschwert, entspannt und produktiv fühlen können. Erfahre hier, wie das geht.
Der überraschende Einfluss von Arbeitsplatzenergie auf dein Unternehmen
Bevor wir ins Detail gehen, ist es wichtig zu verstehen, weshalb ein Unternehmen in Arbeitsplatzenergie investieren sollte. Anders gesagt – warum sollte sich dein Unternehmen überhaupt mit der Stimmung am Arbeitsplatz auseinandersetzen? Lohnt es sich, Zeit und Ressourcen dafür aufzubringen?
Die Antwort lautet eindeutig: Ja – und zwar aus mehreren Gründen.
Denke zunächst an alle potenziellen Mitarbeiter oder Kunden, die dein Unternehmen möglicherweise besuchen werden. Was für eine Umgebung erwartet sie? Kannst du garantieren, dass in dieser Umgebung zu jeder Zeit die richtige Energie herrscht? Oder verhält es sich an manchen Tagen eher wechselhaft?
Viele Unternehmen bieten mobile Arbeitsumgebungen (oder zumindest eine gelegentliche Home-Office-Option) an, die für die Mitarbeiter enorme Vorteile mit sich bringen können. Ist dein Büro zu einer Geisterstadt geworden? Wenn deine Mitarbeiter von überall aus arbeiten könnten, brauchen sie einen guten Grund, um am Arbeitsplatz zu erscheinen, den du geschaffen hast.
Denk abschließend auch noch darüber nach, wie sich dein Arbeitsplatz auf das Wohlbefinden deiner Mitarbeiter auswirkt. In einem durchschnittlichen Unternehmen trifft meist eine Person Immobilienentscheidungen für tausende Mitarbeiter. Immobilienprofis haben (ähnlich wie Anthropologen ) die Fähigkeit, zu sehen, zu hören und zu erkennen, wie räumliche Entscheidungen das Leben ihrer Mitarbeiter beeinflussen. Wenn du Menschen siehst, die in ihrer Arbeitsumgebung unglücklich sind, bedeutet das meist, dass jemand nicht auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter geachtet hat. Dies kann Konsequenzen in Hinblick auf die Moral und Produktivität der Mitarbeiter haben.
Bei WeWork können wir die Energie am Arbeitsplatz auf eine Art und Weise analysieren, wie es die meisten Architekturbüros nicht können. Und glücklicherweise haben wir einige Ideen auf Lager.
Bedingungen für mehr Energie schaffen: Nähe, Transparenz und kulturelle Variation
Menschen werden naturgemäß von einem Gleichgewicht zwischen Ruhe und hoher Energie angezogen und dieses Gleichgewicht scheint sich ganz natürlich zu ergeben. Doch dahinter steckt mehr Wissenschaft, als du vielleicht vermutest. Tatsächlich zeigen unsere Untersuchungen, dass Energie auf Grundlage der folgenden drei Faktoren entsteht: Nähe, Transparenz und kulturelle Variation.
Die Treppentheorie
In Bezug auf Nähe spielen folgende Fragen eine Rolle: Wie viele Menschen befinden sich im Arbeitsbereich? Wer sind diese Menschen? Was tun sie? Wie ist der Raum eingerichtet?
Wenn wir über Energie nachdenken, nutzen wir gerne Theorien, die in den Sozialwissenschaften und unseren eigenen Untersuchungen verankert sind. Thomas Allen, Professor an der MIT Sloan School of Management und Author zahlreicher Studien über Arbeitsplätze, ist Wegbereiter einer Theorie namens "Allen-Kurve", welche die Nähe zwischen Mitarbeitern (in seiner Studie speziell zwischen Ingenieuren) berechnet.
Die Allen-Kurve zeigte, dass es eine starke negative Wechselwirkung zwischen der räumlichen Distanz und dem Kommunikationsaufkommen der Menschen gibt. Ab einer Distanz zwischen 5 und 15 Metern sinkt die durchschnittliche Häufigkeit von Interaktionen um die Hälfte ab und halbiert sich ein weiteres Mal ab einer Distanz zwischen 15 und 50 Metern. Beträgt die Distanz mehr als 50 Meter, ist das so als würdest du dich in einem anderen Gebäude aufhalten.
Dies zeigt, dass Menschen allein dadurch mehr Energie bekommen, dass sie sich in der Nähe anderer befinden. Auf Grundlage dieses Konzepts hat unser WeWork Forschungsteam damit begonnen, zu untersuchen, wie sich Nähe innerhalb unserer Gebäude auf die Arbeitsplatzenergie auswirkt.
In Übereinstimmung mit der Allen-Kurve fanden wir heraus, dass WeWork Mitglieder eine stärkere Verbindung zu den Personen fühlten, denen sie räumlich nahe waren; tatsächlich erhöht räumliche Nähe die Wahrscheinlichkeit, dass zwischen Menschen Freundschaften entstehen.
Wir haben den Einfluss von offenen Innentreppen untersucht und in das spezifische Design unserer Treppen investiert. Warum? Weil nicht nur die Nähe zwischen Menschen die Wahrscheinlichkeit von Freundschaften erhöht, sondern auch offene Treppen diese Wirkung haben.
Transparenz zeigen
Wenn wir die Erkenntnisse der Treppenhaustheorie erweitern und auf ein Konzept der Transparenz für eine verbesserte Arbeitsenergie übertragen, können wir von dem Punkt aus, an dem wir uns befinden, plötzlich sehen, was um uns herum geschieht.
Die Büros der Führungskräfte am WeWork Hauptsitz in New York grenzen beispielsweise an die zentrale Teeküche und die Lounge des Gebäudes; Glastrennwände bieten Transparenz zwischen den WeWork Mitarbeitern und den Führungskräften. Das wurde so beabsichtigt –denn es wurde nachgewiesen, dass sichtbare Führungskräfte mehr Interaktionen mit ihren Mitarbeitern haben, was wiederum die psychologische Distanz verringert.
Glaswände (wie die bei WeWork) begünstigen das Konzept des „vertrauten Fremden" des Sozialpsychologen Stanley Milgram, das zu einem Gemeinschaftsgefühl und einem Gefühl von Vertrautheit am Arbeitsplatz beiträgt. „Personen, die sich wiederholt begegnen, können mit der Zeit eine starke Bindung aufbauen – sogar dann, wenn sie nicht direkt miteinander in Verbindung stehen," sagt Milgram.
Verschiedene Kulturen – verschiedene Definitionen von Nähe
WeWork gibt es auf der ganzen Welt. Aber egal, wo sich unsere Büros befinden – unser Ziel ist es, Bedingungen für einen optimalen Energiefluss zu schaffen. Aus diesem Grund berücksichtigt unser Team kulturelle Vielfältigkeit und die verschiedenen Formen, in denen Nähe eine Rolle spielt – auch bekannt als kulturelle Proxemik. Bei unseren Designs achten wir auf die Nähe zwischen den Mitarbeitern in unseren Arbeitsbereichen und wie diese je nach Kultur und Land variiert.
Beispielsweise ist uns aufgefallen, dass Meetings in China eher umfangreich und formell sind und in großen Räumen abgehalten werden. In Brasilien kann die Teilnehmerzahl plötzlich unerwartet steigen und die Meetings finden oft improvisiert und in kleineren Räumen oder informellen Umgebungen statt. Bei den Mittagspausen hat sich herausgestellt, dass Mitglieder in Mexiko und Brasilien eher gemeinschaftlich in größeren Gruppen essen, während Mitglieder in Argentinien oder den Niederlanden dies eher in kleineren Gruppen oder für sich alleine tun.
Wir lernen kontinuierlich Neues in Bezug auf die Arbeitsplatzgestaltung dazu und wie wir sie an die Bedürfnisse verschiedener Kulturen anpassen können, um die Energie innerhalb eines Raumes im Gleichgewicht zu halten.
Energie und Arbeitsplatz aneinander ausrichten
Wenn die Energiebalance nicht stimmt, gibt es bestimmte Hilfsmittel und Maßnahmen, mit denen du sie wieder ins Gleichgewicht bringen kannst. Wie wir gesehen haben, geht dies über eine räumliche Veränderung, aber auch über eine Kombination verschiedener sozialer Bedingungen, wie z. B. die Sprache, die für das Kommunizieren von Designabsichten, kulturellen Variationen oder Transparenz genutzt wird. Stelle dir die folgende Frage zu deinem Arbeitsplatz:
- Habe ich Flexibilität zwischen meinem Arbeitsplatz und meinen Mitarbeitern geschaffen?
Unsere Arbeitsumgebung sollte sich gemeinsam mit uns weiterentwickeln. Menschen in einem Gebäude tauschen sich untereinander aus; das Gebäude sollte daher fähig sein, sich den Bedürfnissen dieser Menschen anzupassen.
Frage dich: Können deine Mitarbeiter ihren Arbeitsbereich so gestalten, dass er ihren Bedürfnissen entspricht (z. B. durch das Verschieben von Tischen und Stühlen usw.)? - Bietet dein Arbeitsbereich diesbezüglich mehrere Optionen?
Räume sollten verschiedene Optionen bieten können, um den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden. In einem Arbeitsbereich sollten verschiedene Optionen mit eingeplant werden, die dann an alle denkbaren Situationen angepasst werden können.
Frage dich: Werden verschiedene Interaktionsorte und Designs bestmöglich genutzt, damit deine Mitarbeiter einerseits einen Rückzugsort haben (um sich zu erholen und neue Energie zu tanken) und andererseits die Möglichkeit haben, sich einzubringen (um mit anderen zusammenzuarbeiten und auszutauschen)?
Wenn du Energie als das Ergebnis bestimmter Bedingungen siehst, erkennst du, dass du ihre Entstehung selbst kontrollieren kannst. Es wird nun Zeit, diese Ansätze, die sich nur schwer in Worte fassen lassen, in einen greifbaren, umsetzbaren Plan zu verwandeln – einen, der positive Veränderungen für jeden in deinem Unternehmen mit sich bringt.
Besonderer Dank gilt Daniel Davis, Annie Cosgrove, Gillian Lau, Rachel Montana und Carlo Bailey, die viele der in diesem Artikel genannten WeWork Studien geleitet haben.
WeWork bietet Unternehmen jeder Größe Büroflächenlösungen, mit denen sie ihre größten geschäftlichen Herausforderungen bewältigen können. Sieh dir unsere Arbeitsbereich-Optionen an oder kontaktiere uns gleich noch heute.