Wie eine Kreativagentur remote und in kurzer Zeit auf den globalen Markt vordrang

Elephant Skin setzte auf Remote-Arbeit und Büroräume bei WeWork, um ein globales Unternehmen aufzubauen

Von links nach rechts: André Ceschim, CFO, Henrique Driessen, CEO, und Giovana Driessen, COO, von Elephant Skin. Fotos von Messi Schneider

Elephant Skin ist eine kreative Archviz-Agentur (Architekturvisualisierung), die Immobilienunternehmen dabei hilft, ihre Geschichten durch CGI-Illustrationen, Videos und interaktive Rundgänge durch Gebäude und Anlagen zu erzählen. Die Agentur setzt dazu Technologien wie 3D-Renderings, Filmanimationen und virtuelle Realität ein.

Während der Pandemie, als Unternehmen nicht viele persönliche Meetings abhalten konnten, brauchten Immobilienentwickler eine andere Möglichkeit, ihre architektonischen Entwürfe zu präsentieren. Elephant Skin reagierte auf diesen Bedarf, indem es digitale Darstellungen der Entwürfe erstellte, so dass sie von überall auf der Welt betrachtet werden konnten.

„Ich sagte immer, dass ich mich auf den angenehmen Teil [der Immobilienbranche] statt auf die Entwicklung verlegt habe, und jetzt helfen wir Entwicklern, sich zu präsentieren [und] mit den Menschen in Verbindung zu treten“, sagt Henrique Driessen, Gründer und CEO von Elephant Skin, der einen entsprechenden Background in Architektur und Stadtplanung hat.

Das Elephant Skin-Team in der WeWork Wynnwood Garage in Miami.

Elephant Skin wurde 2017 in den USA gegründet und expandiert inzwischen rund um den Globus. Die Mitarbeiter, die sich intern auch spielerisch Elefanten nennen, arbeiten in Städten wie Miami, São Paulo, Portland (Oregon) und Toronto, um den Kunden das beste VR-Erlebnis bieten zu können. 

Das Unternehmen setzt auf eine horizontale Hierarchie mit flexiblen Arbeitszeiten, die persönliche Autonomie und Vertrauen in die Mitarbeiter ermöglicht. Diese Strategie hat sich bewährt. Seit seiner Gründung ist Elephant Skin von zwei auf über 100 Mitarbeiter in mehr als 30 Städten auf drei Kontinenten angewachsen. Im Jahr 2021 verzeichnete das Unternehmen ein Wachstum von 150 Prozent, was es auf zwei Dinge zurückführt: seine Talente und einen „Remote-First“-Ansatz, der es dem Unternehmen ermöglicht, weltweit zu operieren. 

Die Herausforderung: Der Aufbau einer vollständig dezentralen Umgebung von Grund auf

Elephant Skin begann als Einzelunternehmen mit einem begrenzten Budget. Zunächst arbeitete Driessen allein und reiste in verschiedene Städte, um Kunden zu treffen. Aber er vermisste die Zusammenarbeit mit anderen. 

„Obwohl Remote-Arbeit ein tolles Werkzeug ist, brauchen Menschen Menschen“, sagt er. „Wir brauchen die Interaktion mit anderen. Wir müssen auch mal Gesichter sehen und Ideen persönlich miteinander austauschen, also müssen wir uns auch ab und zu treffen“.

WeWork gibt uns eine solide Struktur an Orten, an denen wir die Kultur nicht kennen — es gibt uns ein Gefühl der Sicherheit in einer unbekannten Stadt.

Henrique Driessen, Gründer und CEO von Elephant Skin

Er wollte auch, dass das Unternehmen weltweit tätig ist. Kultur und Unterstützung waren für den Gründer von großer Bedeutung: Wie kann sich ein Elefant in Miami als Teil des Unternehmens fühlen, wenn seine Kollegen in verschiedenen Teilen der Welt sitzen? 

Remote-Arbeit ist nicht immer einfach, gibt er zu. An manchen Tagen ist es hart. Aber, sagt er, „man darf gegenüber seinen Mitarbeitern nicht auf der faulen Haut liegen“. Driessen weiß, wie wichtig es ist, anderen Elefanten zur Verfügung zu stehen, damit sie Fragen stellen und Ideen austauschen können. Die richtige Unternehmensstruktur in Kombination mit der richtigen Kultur macht den Unterschied. 

Es gibt auch praktische Erwägungen: Durch ihre Arbeit sind die Elefanten oft in neuen Städten unterwegs. Auch wenn sie die Landessprache nicht sprechen oder die Stadt nicht kennen, brauchen sie einen verlässlichen Ort, an dem sie ins Internet gehen und eine Tasse Kaffee trinken können.

Die Lösung: Die Reichweite von WeWork nutzen, um ein globales Unternehmen zu schaffen

Driessen hatte WeWork analysiert, als er in der Immobilienbranche zu arbeiten begann, und ihm gefiel, dass Unternehmen in einem WeWork klein anfangen und in ihrem eigenen Tempo wachsen können. Elephant Skin eröffnete sein erstes Büro in der WeWork Wynwood Garage in Miami, zog dann nach L.A., verbrachte einige Monate in Europa und eröffnete dann ein größeres Büro in Miami sowie einen privaten Raum in Porto Alegre, Brasilien. 

Das Unternehmen hat jetzt eigene Büros bei WeWork und stellt seinen Mitarbeitern WeWork All Access-Pässe zur Verfügung, mit denen sie WeWork Bereiche nutzen können, wann und wo immer es für sie bequem ist. Elefanten können WeWork Büros nutzen, wenn sie einen Schreibtisch oder einen Besprechungsraum mit Privatsphäre benötigen, egal ob sie sich in ihrer Heimatstadt oder in Tausenden von Kilometern Entfernung befinden. 

Eine Teambesprechung in einer der Kabinen der WeWork Wynwood Garage.

„Ich persönlich nutze WeWork Büros jedes Mal, wenn ich auf Reisen bin, sei es für Meetings oder morgens, um meinen Zeitplan zu organisieren“, sagt Driessen. „WeWork gibt uns eine solide Struktur an Orten, an denen wir die Kultur nicht kennen — das gibt uns ein Gefühl der Sicherheit in einer unbekannten Stadt“. 

Anfang des Jahres reisten sieben Elefanten zu einer Messe nach Dubai, und als sie dort ankamen, gingen sie direkt zu einem WeWork, um sich zu treffen, Kaffee zu trinken und Strategien für das Unternehmen und die Konferenz zu entwickeln. Und wenn Driessen neue Mitarbeiter einstellt, führt er die Vorstellungsgespräche in einem WeWork und nicht in einem Café oder einem Restaurant, wie es viele kleine Unternehmen tun.

Ergebnis: Ein Unternehmen von internationalem Format

Bislang hat Elephant Skin WeWork Büroräume im WeWork Wynwood Garage in Miami, im WeWork Carlos Gomes 1672 in Porto Alegre, Brasilien, und im WeWork 830 NE Holladay St in Portland, Oregon, bezogen. 

Alle Mitarbeiter können zwar von jedem beliebigen Ort aus arbeiten, doch sie nutzen häufig die Arbeitsbereiche von WeWork. Unabhängig davon, von wo aus ein Elefant den Tag über arbeitet, ist er durch die „Hello“-Kultur von Elephant Skin mit seinen Kollegen vernetzt, sagt Driessen. Jeden Morgen begrüßen sich die Mitarbeiter auf der Plattform von Elephant Skin, um den Tag als Team zu beginnen — und um Probleme bei Bedarf zu klären. „Es geht darum, Präsenz zu zeigen und den Menschen zu zeigen, dass man für sie da ist“, erklärt Driessen. 

„Wenn die Leute wissen, dass man verfügbar ist, fühlen sie sich frei, dich zu Gesprächen einzuladen, Fragen zu stellen, Ideen auszutauschen und mit dir zusammenzuarbeiten“, sagt Driessen.  

Der Erfolg von Elephant Skin als „Remote-First“-Unternehmen hat andere Kunden dazu inspiriert, den Rat von Driessen einzuholen, sagt er.

„Die Frage ist, wie wir Künstler unterstützen und mit den besten Projekten auf der ganzen Welt verbinden können — und genau das geschieht bei Elephant Skin“, sagt Driessen. „Deshalb haben viele Leute angefangen, Elefanten zu werden, damit sie selbst kreativ sein können und nicht nur einfach Mitläufer sind.“

Andrea Murad ist Autorin und begeistert sich für Storytelling. Sie berichtet über Wirtschaft, Finanzen und Technologie und schreibt für die BBC, The Real Deal und das Global Finance Magazine.

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