Die Wissenschaft hinter einem intelligenten Bürodesign

Erfolgreiche Büroräume spiegeln die Menschen wider, die darin arbeiten – sie sind anpassungsfähig, intuitiv und stets im Wandel

Raum ist ein wirkungsvolles Mittel, um Engagement zu fördern, innovatives Denken anzuregen und Produktivität anzukurbeln. Aber wie genau sieht der optimale Raum aus? In The Science of Space erörtern wir, wie ein Arbeitsplatz anhand des wissenschaftlichen Ansatzes des bewussten Designs zu einem ganzheitlichen Erlebnis wird.

Du arbeitest hart in deinem Büro, aber wie hart arbeitet dein Büro für dich?

Bei „The Science of Space“, einem Lernevent, das kürzlich im WeWork 12130 Millennium Dr in Los Angeles stattfand, sprachen Liz Burow, VP of Workplace Strategy von WeWork, und Google-Designerin und ehemalige MIT Media Lab-Forscherin Chrisoula Kapelonis darüber, wie das richtige Bürodesign das Erinnerungsvermögen fördern, die Laune heben und dadurch Marken stärken können.

Ein gut designter Arbeitsplatz bietet nicht nur etwas fürs Auge, sondern ermöglicht es dir, deine Arbeit konzentriert zu erledigen, sorgt dafür, dass du motiviert bleibst, und fördert den Kontakt zwischen dir und deinem Team. Laut Burow haben Mitarbeiter so „die nötige Ruhe zum Arbeiten, weil sie wissen, dass alle Dinge in guten Händen sind.“ Wenn man einmal die Chance nutzt, in Gebäuden Daten zu erfassen, kann man sich einen wertvollen Überblick darüber verschaffen, wie Menschen arbeiten – wie lange sie sich in bestimmten Bereichen aufhalten, wo die Gespräche am lebhaftesten sind oder welche Arten von Möbeln die Kreativität anregen.

Burow erklärte, die Kommunikation würde nach der Allen-Kurve mit zunehmender Entfernung abnehmen, weshalb eine Vielzahl von Räumen – von Küchenzeilen und Küchen bis hin zu zahlreichen Besprechungsräumen – so konzipiert sind, dass die Mitglieder der Teams sich nahe sind. Außerdem habe man bei der Gestaltung eine Vielzahl von Aufgaben, Funktionen und Persönlichkeitstypen im Hinterkopf. Wenn man sich auf den Raum einlässt, kann man ganz einfach feststellen, wie das Design auf das eigene Verhalten wirkt. Schmale Gänge fördern beispielsweise die Vernetzung und Interaktion, während logische Übergänge von Büro- zu Gemeinschaftsbereichen sich positiv auf das Gedächtnis auswirken, da die Ablenkung reduziert wird. (Laut Burow werden dadurch diese typischen „Was wollte ich eigentlich hier?“-Situationen vermieden).

Menschen haben Räume instinktiv immer für dieselben Zwecke verwendet – Sicherheit, Schlaf und Gemeinschaft. Burow erklärt, dass diese Themen beim Design moderner Büros aufgegriffen und in Systeme übersetzt werden, in die sich Personen entweder zurückziehen – Pods, Büros oder Telefonzellen, z. B. – oder in denen sie den Kontakt mit ihrer Gemeinschaft pflegen können. (Anders als unsere Vorfahren brauchen wird jedoch viele Steckdosen.) Eine Art „unsichtbare Fühlbarkeit“ – die Beziehung zwischen dem Körper und seiner Umgebung – zu finden, lässt sich herunterbrechen auf die Grundsätze der Autonomie, Fairness, Ungezwungenheit und des Komforts.

Kapelonis erforscht, wie das Design der Räume, die wir nutzen, sich darauf auswirkt, wie wir die Räume nutzen, und versucht vorauszusagen, wie sich Technologie so integrieren lässt, dass neue Erfahrungen geschaffen werden. Die meisten Räume, sagt sie, würden zu wenig auf ihre Nutzer eingehen. Am MIT entwickelte Kapelonis den Escape Pod, einen Raum, in dem Mitarbeiter alles an ihre Bedürfnisse anpassen können – von der Sichtbarkeit bzw. Transparenz der Wände bis hin zur Schreibtischhöhe, wodurch „in ein- und demselben Raum produktive Phasen und erholsame Momente“ möglich werden.

Beim Gestalten des „perfekten Arbeitsbereichs“, erklärt Kapelonis, bestehe der Trick darin, zu verstehen, dass nicht alle Mitarbeiter (oder Arbeiten) gleich seien. Nur, wenn man sowohl auf subjektive als auch auf objektive Daten zurückgreife, könne man Räume entwerfen, in denen sich ganz unterschiedliche Menschen wohl fühlen. Im Falle des Escape Pod sei gelungen, dieses empfindliche Gleichgewicht zu erzielen, indem man den Nutzern maximale Flexibilität sowie Freiheit bietet, sodass sie den Raum mithilfe einzelner Paneele selbst umgestalten und vergrößern können (stell dir die High-Tech-Version eines Schrankbetts vor, das es einem ermöglicht, ein Wohnzimmer mit einem einfachen Handgriff in ein Schlafzimmer zu verwandeln.) Dieser Arbeitsstil ist ganz im Sinne des 21. Jahrhunderts entsprechend dem Motto „Wähle dein eigenes Abenteuer“.

Da die Technologie immer weiter entwickelt und verbessert wird, glaubt Kapelonis, dass die Integration „intelligenter“ Materialien – Produkte, die durch äußere Einwirkung auf kontrollierte Weise verändert werden können, wie z. B. Licht, die Temperatur oder sogar Stress – in Arbeitsbereiche der Trend der Zukunft sei. Und solange wir noch nicht an diesem Punkt angekommen seien, so Kapelonis, könnten wir Technologie nutzen, um Daten über Produktivität und das emotionale Wohlbefinden so zu erfassen, wie wir das im Falle unserer körperlichen Gesundheit bereits tun. Im Zuge ihrer Arbeit hat Kapelonis Wearables erforscht, die Zufriedenheit und Stress basierend auf menschlichen Interaktionen messen (was zu einer besseren Kommunikation und Konfliktlösung führen könnte) und individuelle akustische Signale erfassen, sodass eine Benachrichtigung erfolgt, wenn sich Freunde oder Kontakte an einem bestimmten Ort aufhalten. Es dürfte einleuchtend sein, dass ein Raum, in dem man so viele Stunden seines Lebens verbringt, sich auch entscheidend auf die eigene Stimmung auswirkt. Die Integration weiterer Funktionen, die sich positiv auf unser Innenleben auswirken, wird in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

Erfolgreiche Büroräume spiegeln die Menschen wider, die darin arbeiten – sie sind anpassungsfähig, intuitiv und stets im Wandel. Unsere Räume prägen unsere Arbeit. Und umgekehrt hat auch unsere Arbeitsweise Einfluss auf gutes Design. Es wird vielleicht keine fliegenden Autos geben, aber wir werden intuitive Büros haben – und daran sollte man glauben.  

Bist du bereit dafür, deinen Raum für dich arbeiten zu lassen? Mit ein paar einfachen Tricks kannst du dein Arbeitsumfeld aufwerten – und zwar sofort.

Farbe einsetzen. Farben beeinflussen uns enorm. Die richtigen Farbtöne im Büro sind der erste Schritt hin zu einem guten Tag, so Kapelonis. Gelbe und orange Akzente fördern die Kreativität, während Blau und Grün beruhigend wirken. Wenn du die Wände nicht streichen kannst, dann sind Kunstwerke mit diesen Farben eine schnelle und einfache Möglichkeit, die Energie des Regenbogens anzuzapfen.

Licht an! Die richtige Beleuchtung kann zu einer besseren Konzentration, einer geringeren Belastung der Augen und einem insgesamt besseren Arbeitstag beitragen. Rücke deinen Schreibtisch so nah wie möglich an das Tageslicht und überlege, ob sich die Anschaffung von Jalousien lohnt (damit die Lichtverhältnisse ähnlich wie im Escape Pod individuell angepasst werden können). Durch die Installation eines Dimmers für das Deckenlicht oder mithilfe einer dimmbaren Lampe kannst du im Verlaufe eines Tages ebenfalls unterschiedliche Stimmungen erzeugen – je nachdem, ob du liest, am Computer arbeitest oder gerade eine Pause machst.

Bleib in Bewegung. Es kann verlockend sein, sich am Schreibtisch niederzulassen und sich nicht mehr zu bewegen. Wenn man allerdings nie einen Grund hätte, aufzustehen, schränke das die eigene Produktivität ein, so Burow. Die Einrichtung strategischer Gemeinschaftsbereiche – vom Kaffee bis hin zum Bürobedarf – hilft jedoch dabei, mit dem Team in Kontakt zu bleiben und sorgt dafür, dass die Kommunikation fließt.

Die Veranstaltung endete mit einem Rundgang durch die Räumlichkeiten des WeWork 12130 Millennium Dr, bei dem die Teilnehmer erkunden konnten, wie man optimales Raumdesign zum Leben erweckt. Lust, es mit eigenen Augen zu sehen? Buche noch heute eine Besichtigung in deiner Nähe.

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